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Interview mit Harald Bickel | Technologie, Kunst und Natur

Geschrieben von Online Team | Aug 5, 2024 12:31:30 PM

 
Der Norden ist nicht nur Spitzenreiter beim Glasfaser-Ausbau, er punktet auch mit außerordentlicher Natur wie auf der Insel Föhr. Wir freuen uns, dass wir auf Föhr ein besonderes Projekt unterstützen können: die „Lebensräume“ Ausstellung im WDR-Gebäude/Reedereigebäude widmet sich grafisch, fotografisch und filmisch den Lebenswelten Watt, Strand, Flutsaum und Inselleben und zog damit schon zahlreiche Besucherinnen und Besucher an.
Im Interview mit Harry (Harald Bickel) zur bemerkenswerten Ausstellung mit viel Dialogpotential.
Wir haben nachgefragt:
 
 
 
 
lünecom: Harry, wie kam die Idee zur laufenden Ausstellung zustande?
 
Harald Bickel: Ich fliege seit vielen Jahren mit der Drohne über Föhr, das Watt und die Nordsee. Dabei haben mich bei Flügen über das Watt immer wieder die sich verändernden Strukturen gereizt, besonders in der direkten Aufsicht. Ein weiterer Aspekt war der Mensch in dieser Naturlandschaft, der klein und verloren in der Weite wirkt, gleichzeitig der Weite aber auch eine Größenordnung gibt, einen Maßstab.
Für die Ausstellung habe ich diese Sichten von oben mit Makroaufnahmen verbunden, mit dem Blick auf die Wunderwelt im Kleinen. Der Lebensraum ist der Gleiche, aber der Blick geht nicht über alles, sondern auf das winzige, unscheinbare – und holt es heraus und gibt ihm Bedeutung. In den grafischen Arbeiten der Ausstellung bearbeite ich Strukturen des Watts mit dem Stilmittel des Siebdrucks, der mich seit Jahrzehnten begleitet. Dazu läuft über Stunden Filmmaterial, was bei meinen täglichen Rundgängen am Meer entsteht.
 

lünecom: Warum läuft die Ausstellung unter genau diesem Titel „Lebensräume“, wie kam er zustande?

Harald Bickel: Vielleicht, weil ich auch in diesen Räumen lebe, sie teile mit der Natur, mit Tieren, Menschen – Einheimischen wie Gästen. Der Titel passte, als er im Raum stand.

 

lünecom: Wie war Dein bisheriger Lebensweg und wie sind die lünecom und Harald Bickel zusammengekommen?

Harald Bickel: Ich habe mich vor über 25 Jahren auf der Insel Föhr selbstständig gemacht, nach Stationen als Designer in Österreich (Skikollektionen für HEAD) und als Art Director in Werbeagenturen in Mainz, Frankfurt und Wiesbaden. Ich bin einerseits mit meiner Frau Kirsten in unserem gemeinsamen Grafikbüro tätig, andererseits kann ich mich als Künstler immer wieder neu ausprobieren.

Seit ich auf Föhr bin, interessiere ich mich für technische Übertragungsmöglichkeiten auf der Insel. Am Anfang war es per ISDN, Standleitungen, Versuche über Satelliten, später DSL, jetzt Glasfaser und 5G. Dadurch hatte ich auch immer einen Blick auf die lünecom…

lünecom: Und wir dann auf Dich, stimmt.

 

lünecom: Zu guter Letzt hätten wir noch ein paar ganz kurze Fragen an Dich:

  • Nachhaltigkeit ist:

Harald Bickel: wenn das eigene Handeln sich positiv auf kommende Generationen auswirkt.

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  • Digitalisierung brauchen wir, weil…

Harald Bickel: …sie nicht nur Wissen bewahrt, sondern auch neues erschafft. Und Digitalisierung verbindet Menschen unabhängig von ihrem physischen Aufenthaltsort.

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  • Lieblingsort zum Nachdenken:

Harald Bickel: Überall, wo ich gerade bin. Denn Ideen kommen oft plötzlich und unerwartet und verlangen dann nach Raum zum Bedenken. Das kann am Strand sein, in der Bahn oder am Computer. Ich versuche nach Möglichkeit immer an Orten zu sein, wo ich gerne bin.

 
 
Was wurde bisher am häufigsten von den Besuchern und Besucherinnen gefragt?

Harald Bickel: Oft kam schon die Frage zu den Muscheln und Schnecken auf den Makroaufnahmen: „Das ist aber nicht hier auf Föhr, oder?“ Doch, ist es, aber man muss schon genau hinschauen, um die Vielfalt und Schönheit der Lebensräume um uns herum zu erkennen

 

  • Lieblingstechnologie:

Harald Bickel: Es gibt nicht nur eine, denn es greift so viel ineinander. Das hochaufgelöste Bild der spiegellosen Nikon, die Drohne als mein fliegendes Auge, der Mac, der mich seit Jahrzehnten begleitet, die Erstellung von Bildern, Filmen und Musik mit künstlicher Intelligenz, die gerade alles verändert, das Schweißgerät, wenn ich doch lieber Corten bearbeite, der Pinsel, weil ich auch immer wieder zu den Ursprüngen zurückkehre. Und natürlich das iPhone, die Welt in der Hosentasche, gleichzeitig immer verfügbarer Fotoapparat und Filmkamera. 

 

  • Glasfaser-Internet und Kunst passen zusammen, weil….

Harald Bickel: …es Kunstbereiche gibt, die große Datenmengen bewegen müssen. Fotografie hat durch die Digitalisierung viel mehr Möglichkeiten als im rein chemischen Verfahren früher. Wenn ich heute ein Foto erstelle, hat es als Rohfoto schon über 50 MB, mein Fotoarchiv umfasst mehrere TB Daten. Für eine Ausstellung muss ich große Datenmengen bewegen, um meine Werke entsprechend produzieren zu lassen.

 

Vielen Dank für das Gespräch sagt die lünecom.

Apropos Glasfaser-Internet – das wäre dann übrigens eines der weiteren eigenwirtschaftliche Ausbauprojekte der lünecom. In diesem Jahr haben wir die Glasfaser-Lebensräume also auch auf Föhr und freuen uns auf den schnellen Ausbau mit Lichtgeschwindigkeitsdatenraten.

 

Alle Bildrechte liegen bei Harald Bickel, Harry.